In den letzten Jahren wurden in Scharten und St. Marienkirchen bei einer Biotopkartierung die ökologisch wertvollen Lebensräume erhoben und bewertet.
Ziele einer Biotopkartierung
Kulturlandschaft im Naturpark
Die Naturparkgemeinden liegen im Inn- und Hausruckviertler Hügelland. Der hohe Ackeranteil hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Die wichtigsten Strukturelemente in der Kulturlandschaft sind neben Ufergehölzen in erster Linie großflächige Streuobstwiesen. Zum Teil ist die Landschaft jedoch bereits sehr strukturarm.
Wald
Standortgerechte Mischwälder wurden häufig in naturferne Fichtenforste umgewandelt. Es sind jedoch noch schöne Reste vorhanden, z.B. Mischwälder mit Eschen, Bergahorn, Traubenkirsche und Berg-Ulmen, die oft an den feuchten Hangfüßen vorkommen oder Eichen-Hainbuchen-Mischwälder (meist an an steilen Hangkanten). Jedoch sind auch diese Mischwälder oft anthropogen überprägt (wenig Tot- und Altholz, nicht gesellschaftstypische Baumarten, viele Fußwege). Aufgrund des relativ hohen Wildstandes mit starkem Verbiss kommt es generell zu wenig Naturverjüngung. Auffallend waren auch Müll-, Grünschnitt- und Schuttablagerungen in Siedlungsnähe.
Wiesen
Durch die stark intensivierte Land(wirt)-schaft gibt es vergleichsweise wenige Magerwiesen und Halbtrockenrasen im Naturpark. Reste von Magerbiotopen und artenreichen Fettwiesen sind vor allem in Hang- und Böschungslage vorzufinden (vgl. Foto S. 22). Feucht- und Nasswiesen kommen meist in kleinen Mulden innerhalb der Fettwiesen vor; oft verbrachen diese.Viele Feuchtwiesen gingen durch Entwässerung und Bewirtschaftungsintensivierung sowie durch Aufforstung verloren.
Bäche und Teiche
Die größeren Bäche (Innbach, Polsenz, Valtauer Bach, Lengauer Bach, Roithamer Bach, Planbach) sind zwar überwiegend naturnah mäandrierend, jedoch z.T. auch begradigt und verbaut. Die Ufergehölze sind meist schön und durchgehend entwickelt. Problematisch sind Nährstoffeinträge aus landwirtschaftlichen Flächen bzw. Drainagen, da z.T. Säume als Puffer fehlen. Die Teiche sind meist nur mäßig naturnah, es überwiegen Fischteiche und alte Löschteiche.
Streuobstbestände
Die Streuobstbestände erstrecken sich über eine Fläche von 206 ha, das sind 5,3% der Gesamtfläche beider Gemeinden. Davon wurden 14 ha als Streuobstbrache eingestuft. Die Obstbäume sind tendenziell überaltert. In Scharten legen Obstplantagen zu.
Endberichte
Biotopkartierung Gemeinde Scharten (PDF)
Biotopkartierung Gemeinde St. Marienkirchen/Polsenz (PDF)
Die Biotopkartierung im Naturpark Obst-Hügel-Land wurde vom Land Oberösterreich (Abt. Naturschutz) in Auftrag gegeben und finanziert und von den Ökologie-Büros TB Lebensraum bzw. CoopNATURA durchgeführt.