Erhebung von Schwebfliegen im Naturparkgebiet

Die Schwebfliegen (Syrphidae) sind eine Familie in der Ordnung der Zweiflügler (Diptera, Fliegen und Mücken), die in Österreich mit mehr als 400 Arten vertreten ist. 2024 und 2025 folgt eine Erhebung auf NaturparkFlächen. 

Man kann sie in fast allen Lebensraumtypen antreffen und ein Großteil der adulten Tiere spielt neben Wildbienen und Hummeln eine Schlüsselrolle bei der Bestäubung von Pflanzen. Aber ebenfalls sehr wichtig ist die Rolle der Larven vieler Arten, die räuberisch Jagd auf andere Insekten machen, insbesondere Blattläuse. Die Bedeutung für die Natur im Allgemeinen und für die Landwirtschaft im Speziellen sowie ihr unbestreitbarer Wert als Bioindikatoren stehen in Missverhältnis zu ihrer Berücksichtigung in bisherigen naturschutzfachlichen Arbeiten.

Eine Erhebung im Obst-Hügel-Land soll dazu beitragen, diese Wissenslücke zu verkleinern. In Verbindung mit den Ergebnissen der Tagfalter- und Wildbienen-Kartierungen im Naturparkgebiet lassen sich wertvolle Aussagen über mögliche Managementmaßnahmen auf bestimmten Flächen treffen. Die Erhebung erfolgt in den Jahren 2024 und 2025 auf insgesamt 6 Flächen mittels Sichtfang. Dabei wird jede Fläche für zwei Stunden mit standardisierter Methodik untersucht. Da einzelne Arten nur zu einer bestimmten Zeit im Jahr aufgefunden werden können, sind vier Begehungen jährlich notwendig. Die zweijährige Laufzeit soll umweltbedingte Schwankungen bei Insektenpopulationen ausgleichen.

Erste Ergebnisse

In den sechs Untersuchungsflächen wurden 2024 „nur“ 18 Schwebfliegenarten in geringer Zahl nachgewiesen, obwohl sie grundsätzlich weit verbreitet sind. Seltene oder gefährdete Arten fehlten bislang. Die Funde lagen unter den Erwartungen, was teilweise am geringen Blütenangebot lag. Das ungewöhnlich warme Frühjahr führte zu einer verfrühten Obstbaumblüte, während die Krautschicht spärlich blühte. Auch im Sommer waren die Nachweise gering, möglicherweise wegen der extremen Trockenheit. Trotz reich blühender Flächen im Hochsommer wurden nur wenige Individuen beobachtet. Im Herbst folgten starke Regenfälle und gemähte Flächen blieben blütenarm. Die genauen Ursachen der niedrigen Schwebfliegendichte bleiben vorerst unklar.

Im Frühjahr 2025 startet die zweite Erhebungssaison, die weitere Rückschlüsse auf die Schwebfliegenpopulation im Obst-Hügel-Land bringen wird. Der Projektendbericht mit detaillierter Artenliste wird Ende des Jahr veröffentlicht.